Was eine Deponie mit Kreislaufwirtschaft zu tun hat!

13. Juli 2022

Das Gegenteil zur Kreislaufwirtschaft ist eine Linearwirtschaft (häufig auch „Wegwerfwirtschaft“ genannt). Rohstoffe werden für die Produktion eingesetzt, ein Produkt geht auf den Markt, wird verkauft und nach der jeweiligen Nutzungsdauer, wird das Produkt entsorgt. In der Linearwirtschaft lässt sich das Produkt nicht oder nur in ganz geringem Maße wiederverwenden, verwerten oder recyceln. In einer Kreislaufwirtschaft sollen Ressourcen aber im Kreislauf geführt werden, damit wertvolle Rohstoffe, die oft aufwändig gewonnen werden, eben nicht nach einmaliger Nutzung oder kurzer Nutzungsdauer verloren gehen. Das schont die Umwelt.

 

Ein gutes Beispiel ist Glas: Um Neuglas herzustellen müssen Rohstoffe wie Quarzsand, Kalk und Soda unter hohem Energieaufwand miteinander verschmolzen werden. Dabei lässt sich Glas hervorragend recyceln. Es wird eingeschmolzen und beispielsweise zu neuen Glasbehältern geformt. Bleibt das Glas sortenrein, kann dieser Prozess beliebig oft durchgeführt werden!

 

Eine Deponie ist ein technisches Bauwerk, wo mineralische Abfälle wie Boden und Bauschutt beseitigt werden. Es ist sozusagen die Endstation für viele Abfälle – eine klassische Linearwirtschaft. Da inzwischen in Deutschland gut die Hälfte des anfallenden Mülls Bau- und Abbruchabfälle sind, stellt sich berechtigterweise die Frage: Steckt da nicht mehr Potential drin? Muss jeder Bau- und Abbruchabfall auf der Deponie landen? Definitiv: nein! Familie Bothmann-Weinlich zeigt wie’s anders geht. Im ersten Recyclinghaus Deutschlands, das immerhin eine Wohnfläche von rund 150 Quadratmetern hat, ersetzen alte Gehwegplatten den Estrich, Kronkorken verzieren die Badezimmerwand und das Fundament besteht aus Recyclingbeton.

 

Hier geht’s zum Recyclinghaus: https://www.fluter.de/recyclinghaus-bauabfaelle-muell

Auch die AVL möchte einen Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft leisten. Deshalb führt sie derzeit auf der Deponie AM FROSCHGRABEN bei Schwieberdingen ein Pilotprojekt mit einem renommierten Abbruch- und Recyclingunternehmen durch, getreu dem Motto: verwerten vor beseitigen. Sollte sich dieses Projekt als Erfolg erweisen, kann das Bauschuttrecycling zu einem wichtigen Baustein des neuen Zukunftsstandortes der AVL werden und ein Gewinn für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in der Baubranche sein!